Bittere Niederlage für die TSV-Frauen.
Mit dem Sieg im Gipfeltreffen übernahm der MHV vom TSV die Tabellenführung bei den Herren.
von Heiko Rebhan, Streutal-Journal
Frauen Bezirksliga
TV Ochsenfurt - TSV Mellrichstadt 27:25 (16:12)
Bittere Niederlage für die TSV-Frauen, die im Abstiegskampf eine empfindliche Pleite hinnehmen mussten. Die Partie fand wie das Hinspiel in Mellrichstadt statt, wurde aber statisch gesehen wie ein Ochsenfurter Heimspiel gewertet. Die TSV-Frauen waren im Vergleich zur Vorwoche nicht mehr wiederzuerkennen. Das betraf vor allem die Abwehrarbeit. Zu leicht ließ sich die TSV-Defensive ausspielen. Zudem wurde Torhüterin Sina Ritzmann schmerzlich vermisst. Die TSV-Niederlage wurde bereits in der Anfangsphase vorbereitet, als der TVO in den ersten neun Minuten schon sieben Mal traf. Das ist für ein Damenspiel schon außergewöhnlich. Ochsenfurt lag während des gesamten Spiels immer mit drei bis fünf Toren vorne, weshalb der Sieg des TVO vollkommen in Ordnung geht.
Nur in der Phase zwischen der 39. und 42. Minute kam so etwas wie Hoffnung beim TSV auf, der in dieser Zeit bis auf zwei Tore herankam. Nach einem guten Zuspiel von Anja Zimmermann traf die beste TSV-Werferin Denise Zimmerer von Linksaußen zum 17:19 und per Siebenmeter verkürzte Isabel Trott auf 18:20. Doch wer jetzt dachte, der TSV könnte nun das Spiel drehen, wurde bitter enttäuscht. In dieser entscheidenden Phase der Partie blieben die Ochsenfurterinnen cool und zogen wieder auf vier Tore weg, obwohl die kurz zuvor eingewechselte Eva Knahl einen Siebenmeter parierte. Zu viele Fehlwürfe leistete sich der TSV. Dessen Aufholjagd verpuffte, weil der TVO immer eine Antwort fand, die zu lasche Abwehrarbeit der Mellrichstädterinnen bestrafte. Zudem leistete sich die Fiedler/Bieber-Truppe in der wichtigen Phase gleich drei Ballverluste hintereinander. So kann man natürlich kein Spiel gewinnen. Immerhin gelang Mellrichstadt kurz vor Schluss noch eine Ergebniskosmetik.
Die Trainerstimmen:
TSV-Coach Thomas Bieber: „Wir haben zu viele Bälle im Angriff verschenkt und weggeworfen. Und unsere Abwehr wurde in der ersten Halbzeit zu leicht ausgespielt. Die Niederlage ist vielleicht auch dem ungewöhnlichen Wochentag geschuldet (Spiel fand am Freitagabend statt).“
TVO-Coach Thorben Reibold: „Wir legten trotz des Ausfalls unserer Spitzenspielerin eine gute Teamleistung hin. Wir fanden über den Kampf und den Willen von Anfang an gut ins Spiel. Die Abwehr spielte konsequent und unsere Torhüterin (Antonia Baumann) hielt gut. Insgesamt gesehen war es ein verdienter Sieg.“
TSV-Aufgebot: Lina Glatzel, Lea Stegmann, Eva Knahl (alle Tor), Isabel Trott 4/3, Sabine Schreiner, Denise Zimmerer 9, Anna Martens, Victoria Balling 2, Luisa Dietz, Elena Endres 4, Anja Zimmermann 2, Lara Fiedler 1, Stephanie Johannes 3
Spielfilm aus TVO-Sicht: 5:2 (6.), 9:5 (12.), 13:10 (24.), 16:12 (HZ), 19:17 (39.), 20:18 (41.), 24:19 (50.), 26:23 (58.), 27:25
Herren Bezirksliga
MHV Schweinfurt – TSV Mellrichstadt 32:28 (16:16)
Mit diesem Sieg im Gipfeltreffen übernahm der MHV vom TSV die Tabellenführung. Die Meisterschaft ist den Schweinfurtern wohl nicht mehr zu nehmen. Die Mellrichstädter lagen nur einmal im Spiel in Führung (8:7/11.), dennoch war da für sie mehr drin. Doch sie haderten mit der Schiedsrichterleistung und dem Kampfgericht. So kassierte der TSV gleich drei rote Karten. Zumindest der Platzverweis gegen Top-Torjäger Sebastian Gith war laut Coach Ditmar Piechulek unberechtigt. Höhepunkt der kuriosen Entscheidungen war die Zweiminutenstrafe gegen Lukas Kupfer, die nicht die Schiedsrichter, sondern das Kampfgericht verhängte! Diese zwei Minuten kommen im digitalen Spielbericht gar nicht vor und fielen gerade in jene Phase, als der TSV bis auf ein Tor herankam (24:25/46.). „So was habe ich noch nie erlebt“, regte sich TSV-Coach Ditmar Piechulek auf, der kurz vor Schluss auch noch die gelbe Karte sah.
Die Gastgeber waren körperlich überlegen, wurden von den 150 Zuschauern kräftig angefeuert. Ein wahrer Hexenkessel. Die Nerven behielt vor allem TSV-Keeper Sebastian Sender, der in der ersten Halbzeit überragend hielt, so dass der MHV nicht davonziehen konnte. Ein Lob verdienten sich auch Jonas Seifert und der siebenfache Torschütze Lukas Kupfer. Ab der 38. Minute fehlten aber dem TSV mit Sebastian Gith, Johannes Will (beide Rot) und Paul Schneider (verletzt, später Rot) die drei besten Werfer. Da war dann die Niederlage schon vorprogrammiert. Nichtsdestotrotz war Piechulek stolz auf seine Truppe, die alles gegeben habe, bis zum Umfallen kämpfte. „So eine Mannschaft hatte ich schon lange nicht mehr. Wir sind als Kollektiv aufgetreten“, lobte Piechulek. Nach seinen Worten hat sein Team den Titel nicht in diesem Spiel, sondern in den Partien in Bergrheinfeld und Thüngersheim verloren, wo dem TSV nur ein Rumpfaufgebot zur Verfügung stand. Jetzt heißt es, noch den einen Punkt zu holen, um den Relegationsplatz zu sichern.
TSV-Aufgebot: Sebastian Sender, Christian Hartmann (beide Tor), Lukas Kupfer 7, Johannes Will 3, Sebastian Gith 8/5, Paul Schneider 4, Alexander Schultze 1, Daniel Schuler, Jonas Seifert 2, Julian Gith 2, Timo Schneider 1/1, Max Weber
Rote Karte: Johannes Will (36./dritte Zweiminutenstrafe), Sebastian Gith (37.), Paul Schneider (53.), alle TSV
Spielfilm: 2:0 (2.), 7:8 (11.), 13:9 (17.), 15:13 (23.), 16:16 (HZ), 19:19 (33.), 24:21 (43.), 25:24 (46.), 29:25 (51.), 30:28 (55.), 32:28
Kommentar schreiben